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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
für Tagfalter und Nachtdenker

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Der Bericht vom Woodstock 2008

Drei Tage Wetter


Bild: Uli
 (© Eckdose)

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Samstag dachte ich zunächst, das Kinderprogramm zu vernehmen, als eine Figur mit langen Dreadlocks auf Deutsch das Alphabet als Mitmach-Lied sang. Erst spät merkte ich, dass das nicht Rodscha und Tom waren und der Text auch nicht kindgerecht sei. Meine Brille hatte ich nicht auf – „ich hatte Hepatitis A B C D ...“ kam von „Wildcamping“ und beschallte die Marktstände, die ich auf der Suche nach einem schönen Tuch und dem passenden Button dazu mehrfach abklapperte.

Nachmittags spulten Rodscha aus Kambodscha und Tom Palme ihr bewährtes Hippienachwuchsentertainment herunter, nur um dann als Weißwurscht’is erneut Stimmung zu machen. Mich hat’s nicht aus der Pelle gehaut. Aber es war eine nette Zeit, um die Decke vom Zelt zu holen und die Nutella aus der Kühltasche zu kramen. Die Decke hätte es dann gar nicht gebraucht. Denn sowohl die Reggaebänd, die mit Vollblutmusikern einheizte, als auch die 17 Hippies aus Berlin – und erst recht diese! – machten es unmöglich, sitzen zu bleiben. Die Musik war so fetzig, bei den Hippies so ansteckend und inspirierend, dass man nur mitgehen konnte. In den Klang hinein zog es mich förmlich. Eine Instrumentenvielfalt war das! Der Kreativität setzte es kaum Grenzen, sogar eine Säge wurde mit dem Bogen gestreichelt.

Ich schloss meine Augen und wurde ruhig. Um mich herum verschwamm alles zu einer Welt. Die Musik war über mir und unter mir. Meinen Körper nahm ich war als mich selbst. Ich vergaß zu denken und hörte zu. Über mir war der Klang. Neben mir war der Klang. In mir war der Klang. Das musste doch ein starkes Glücksgefühl bereiten, so eine harmonierende Kulisse zu malen – mit dem Instrument in der Hand und der Musik der Anderen um einen herum! Ebensolches strahlten die in die Jahre gekommenen Musiker aus. Alle strahlen bei dieser so fröhlichen und lebensfreudigen Musik. Klezmer, Jazz, Folklore. Irgendwie alles und vertraut.

Sonntag war ich so müde, dass ich um halb Fünf schlafen ging; nach einer Nacht im Freien unter Sternenhimmel und umgeben von lieben Leuten. Um Zehn knallte die Sonne so sehr aufs Zeltdach und prasselte der Morgenniesel so trommelnd, dass ich aufstand. Schön wars gewesen. Müll gesammelt, abgegeben. Letzte Einkäufe auf dem Festivalgelände – wo dann schon wieder die letzten Gruppen ihr Programm abspulten – um dann mit sekundenlangen Unterbrechungen durch Übermannung von Schlaf heimzufahren.

Nächstes Jahr wieder. Danke, Woodstock. Danke, Dornstadt.

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Uli in MAT: Events am 27.05.2008 um 00.06 Uhr

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Kommentare

Kommentar:

wow, echt schöne bilder muss man sagen...schön geschrieben..

matyes am 27.05.2008 um 13.49 Uhr.


Kommentar:

das artikelbild wirft aber auch die fragen in den raum wie: was hebt der uli denn alles vom boden auf oder hat er so gute augen dass er es im stehen erkennen kann?? vorallem bei ner körpergröße von gefühlten 190 cm...

matyes am 27.05.2008 um 18.35 Uhr.


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