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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
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Taubertal 07


Bild: Matyes
 (© Eckdose)

Alle Jahre wieder befindet sich das kleine romantische Städtchen Rothenburg für ein Wochenende im August im Ausnahmezustand, wenn nicht nur wie gewohnt die Japaner massenweise die Stadt überfluten, sondern täglich über 10 000 Festivalbesucher ins liebliche Taubertal pilgern um beim Open-Air dabei zu sein.

So auch dieses Jahr geschehen mit einem neuen Konzept für das Konzertgelände: auf zwei gegenüberliegenden Bühnen auf einem zusammenhängenden Gelände kann sich der Konzertbesucher das breitgefächerte musikalische Programm zu Gemüte führen und völlig stressfrei von Bühne zu Bühne pendeln um praktisch pausenlos Musik zu Ohren zu bekommen. Und was man da alles zu hören bekommt! Ein bunter zusammengewürfeltes Programm, was die verschiedensten Musikrichtungen betrifft, gibt es sonst eher selten zu bestaunen: von Pop über Alternative zu Reggae bis hin zum Punkrock ist einfach alles vertreten und so dürfte jeder ganz nach seiner Faon glücklich werden. Eine neue große Leinwand neben der Hauptbühne, auf die live das momentane Musikprogramm übertragen wird, und das, was das Taubertal einzigartig macht, der Berg, ein mehr oder weniger steil ansteigender Hang, sorgen dafür, dass selbst der kleinste Konzertbesucher noch einen guten Blick auf die Hauptbühne hat und garantiert das Geschehen „on Stage“ mitverfolgen kann.

Eine weitere besondere Eigenart des Taubertal scheint ja außerdem die Anziehungskraft zu sein, die es auf schlechtes Wetter ausübt. Wobei selbst ständige Regenfälle noch lange nicht das Ende für das Festival bedeuten müssen, ganz im Gegenteil: der durchschnittliche Taubertal-Besucher lässt sich von solchen widrigen Umständen nicht weiter stören und genießt eher noch den ganz eigenen Charme eines solch feucht-fröhlich-schlammigen Events. Wo sonst wird man es noch mal erleben dürfen schon bei der Ankunft von netten Bauern mit ihren Traktoren begrüßt und sofort auf den nächsten Acker abgeschleppt zu werden, damit sich gar nicht erst die Möglichkeit bieten kann völlig im Schlamm zu versinken? Mit der richtigen Ausrüstung, sprich Regencape, Gummistiefel und wasserdichtes Zelt, ist es auf alle Fälle überhaupt kein Problem dem Wetter zu trotzen und selbst wenn man nicht passend ausgestattet sein sollte: aus Mülltüten lässt sich wirklich alles zaubern oder man gibt sich einfach ganz den Naturbedingungen hin, frei nach dem Motto „was dich nicht umbringt, macht dich nur stärker“.

Musikalisch gestartet wird am Freitag auf der etwas kleineren Sounds-for- nature-Bühne, auf der das Finale des internationalen Newcomer-Wettbewerbs Emergenza ausgetragen wird. Die erste und auch gleichzeitig schon wieder die letzte Programmänderung des gesamten Festivals bringt die Gruppe „Fiddler`s Green“, die irischen Folk mit Rock vermischen auf die Hauptbühne, während „Sunrise Avenue“ aus Finnland, die wahrscheinlich mittlerweile jeder aus dem Radio kennt, wegen Krankheit absagen mussten. Das Publikum scheint es weniger zu stören, was mit Sicherheit an der guten Laune liegt, die die Combo aus Deutschland mitbringt und so werden sie gleich mit tanzfreudigen Zuschauern bzw. Zuhörern belohnt. Am Abend eröffnet dann „Daniel Benjamin“ mit seiner Band das offizielle Programm auf der Sounds-for-nature-Bühne. Kaum erklingen die ersten Töne der eher leisen melodischen Musik des Stuttgarters, hört es auf zu regnen und langsam tasten sich die ersten Leute unter den gut zum Unterstellen geeigneten Getränkeständen hervor bis an den Bühnenrand um seiner Stimme zu lauschen. Dumm nur, dass die Texte dem Zuhörer durch das leichte Murmeln und Nuscheln des Sängers ganz und gar verborgen bleiben. Abgelöst wird er dann vom straighten Alternative Rock der vier Jungs aus South Carolina (USA) von „The Films“, deren schnelle und energiegeladenen Songs, das Publikum in Bewegung bringt. Eine gewisse Ähnlichkeit, die Musik betreffend zu Mando Diao lässt sich wohl nicht leugnen, genauso wie eine gewisse Ähnlichkeit der Songs untereinander. Das Bad in der Menge lässt sich der nur gerade noch ausreichend bekleidete Frontmann der Band natürlich nicht entgehen. That`s Rock`n`Roll! Schließlich ertönen auf der Hauptbühne die souligen Stimmen der Backgroundsängerinnen von keinem geringeren als einem der Headliner des Festivals: „Gentlemen“. Ganz in weiß gekleidet, unterstützt von seiner Band und einigen Bläsern hüpft der Reggae-Mann der ersten Stunde vom einen Ende der Bühne zum Anderen und man merkt, dass der Funke vom ersten Moment an aufs gesamte Tal überspringt. Mit diesem Auftritt endet der erste Festivaltag ganz lässig und beschwingt, fast so als wäre man auf Jamaika im Sonnenschein und nicht im Taubertal im Regen.

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idda in MAT: Events am 18.08.2007 um 12.18 Uhr

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